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Kanu-Slalom

Kanuslalom ist eine von elf Wettkampfsportarten des Kanusports und nach 1972 seit 1992 neben Kanurennsport eine der zwei olympischen Sportarten (Wikipedia, 2019).

Die Sportler/innen befahren einen 150 bis 400 Meter langen, durch 18 bis 25 Tore vorgegebenen Wildwasserabschnitt eines künstlich angelegten Wildwasserkanals oder Naturflusses.

Dabei sind die Tore in unterschiedlichen Farben markiert. Je nach Streckenaushängung sind entweder sechs oder acht Tore rot-weiß gestreift. Diese müssen gegen den Strom befahren werden und befinden sich meist in sogenannten Kehrwässern. Man nennt sie Aufwärtstore. Die restlichen Tore werden grün-weiß markiert und müssen mit dem Strom befahren werden. Sie werden Abwärtstore genannt. Die Sportler/innen befahren die Tore in der vorgegebenen Reihenfolge. Der schnellste Sportler oder die schnellste Sportlerin mit den wenigsten Torfehlern gewinnt.

Strafsekunden bekommen die Sportler für die verschiedensten fehlerhaften Befahrungen eines Tores:

  • 2 Strafsekunden für das Berühren mindestens eines Torstabs
  • 50 Strafsekunden für (einige Beispiele):
    • Auslassen eines Tores
    • Absichtliches Wegschlagen eines Tores als Hilfestellung
    • Befahrung eines Tores kieloben ohne nachfolgende Korrektur
    • Befahrung eines Tores in falscher Richtung
    • Und viele mehr

Bei einer durchschnittlichen Fahrzeit von circa 100 Sekunden (je nach Disziplin unterschiedlich) sind vor allem 50 Strafsekunden nicht mehr aufzuholen, aber auch zwei Strafsekunden beeinflussen das Endergebnis meist enorm.

Bei Bundes-offenen Rennen haben die Wettkämpfer/innen zwei Läufe, von denen der bessere gewertet wird. Bei einer Deutschen Meisterschaft kommt dies den Qualifikationswettkämpfen gleich. Es folgt dort ein einzelner Halbfinallauf. Im Finale wird auch nur ein Lauf ausgetragen und nur dieser zählt endgültig für die Platzierungen.

Bei Wettkämpfen zur Nationalmannschaftsqualifikation wird dieses System noch einmal weiter zugespitzt. Nach einem einzelnen Qualifikationslauf folgt direkt der Finallauf, der die Gewinner/innen ermittelt. Über meist vier einzelne Wettkämpfe, bei denen das schlechteste individuelle Ergebnis rausfällt, wird jeweils im Frühling die Nationalmannschaft der folgenden Saison ermittelt.

Wettkämpfe werden in verschiedenen Bootsklassen ausgetragen, von denen vier Disziplinen dem olympischen Programm angehören: Kajak Einer (K1) der Herren, K1 der Damen, Canadier Einer (C1) der Herren, C1 der Damen (seit 2020, davor: Canadier Zweier der Herren).

Hier sind alle Disziplinen im Überblick:

  • Kajak Einer (K1) der Herren und Damen: Sitzend mit einem Doppelpaddel
  • Canadier Einer (C1) der Herren und Damen: Kniend mit einem Stechpaddel
  • Canadier Zweier (C2) der Herren und Damen
  • Canadier Zweier mixed (C2 mixed)

Kajak Einer (K1)
Canadier Einer (C1)
Canadier Zweier (C2)

In allen Disziplinen werden Welt-, Europa- und Deutsche Meisterschaften ausgetragen (Ausn: C2 Herren/ Damen). Vor allem bei den bundesoffenen Wettkämpfen ist meist die komplette Vielfalt der Disziplinen in allen Altersklassen (Schüler A, B, C; Jugend; Junioren; Leistungsklasse; Altersklasse) vertreten, sodass für jeden die passende Bootsklasse dabei ist.

Neben den Einzeldisziplinen werden zusätzlich noch Mannschaftswettbewerbe ausgetragen. Dabei fahren gleichzeitig drei Boote aus der gleichen Kategorie und versuchen die Strecke gemeinsam, aber dennoch jeder in seinem eigenen Boot, so schnell wie möglich zu meistern. Seit einiger Zeit dürfen diese Mannschaften auch bundeslandintern vereinsübergreifend gebildet werden. Dadurch wurde die Vielfalt dieser Wettkämpfe noch mehr gesteigert.

Damit Sicherheit und Fairness gewährleistet sind tragen alle Wettkämpfer eine Schwimmweste und einen Helm und die Boote müssen Mindestmaße und -gewichte erfüllen.


Wettkampfbestimmungen Kanuslalom